17. November 2023 | Allgemein

Beitrag im Bieler Tagblatt vom 17. November

Das Brot in der höheren Liga ist hart: Die Lysser Eishockeyanerinnen brauchten sechs Spiele, um nach dem Aufstieg in die zweithöchste Liga den ersten Sieg feiern zu können.

Nach dem 2:1-Erfolg am letzten Wochenende gegen Sursee sieht die Situation wieder besser aus. Einerseits war der Sieg im sechsten Spiel für die Moral wichtig, andererseits konnte der Anschluss in der Tabelle gegenüber den ersten acht Teams reduziert werden. «Das Erreichen der Playoffs, unser Saisonziel, ist damit realistisch», ist Präsident Gerhard Steiner überzeugt.

Man habe in der höheren Liga keine Wunder erwarten dürfen, so Steiner zum schwierigen Saisonstart. «Dass wir mithalten können, haben wir aber in der Vorbereitung gesehen. Da lief es gegen stärker eingeschätzte Teams sehr gut.» Entsprechend sei auch nie Unruhe aufgekommen. «Wenn wir geduldig weitermachen wie bisher, werden wir belohnt.»

Dass der Erfolg gegen Sursee mit nur gerade zwölf Feldspielerinnen hat sichergestellt werden können, war gemäss Steiner ein Entscheid und ein geschickter Schachzug von Trainer Simon Baumann: «Er gab den Stammspielerinnen viel Vertrauen – aber auch einen klaren Auftrag.» Viele Absenzen wegen Einsätzen in anderen Teams (unter anderem zusammen mit den Knaben in Juniorenmannschaften) machen es den Verantwortlichen im Fraueneishockey ansonsten nicht einfach, die Mannschaft kontinuierlich weiterzuentwickeln. «Der Weg stimmt», wiederholt Steiner. Auch wenn die Zielsetzung, schon bald in der höchsten Liga mitzuspielen, wohl eher längerfristig angestrebt werden müsse.

Ob der positive Effekt des ersten Sieges mitgenommen werden kann, zeigen die beiden nächsten Spiele. Mit Lausanne und den Thurgau Ladies warten an den beiden nächsten Wochenenden Teams, die zusammen mit Lyss um Platz 8 kämpfen – nach diesen Direktduellen am Strich würden sich die Weichen stellen, so der optimistische Präsident. «Wir haben jetzt gesehen, dass es geht.»

Der «ultimative» Vergleich mit den Besten folgt dann am 3. Dezember, wenn das «Überteam» vom EV Zug in Lyss gastiert. Der mit erfahrenen Nationalspielerinnen ergänzte Leader, der nach der Gründung beim Einstieg in die Meisterschaft in der zweithöchsten Liga eingeteilt wurde, spielt eine einsame Saison. Mit bisher in sieben Spielen 112 erzielten Toren steht bei den Zugerinnen noch kein einziger Gegentreffer auf dem Konto. «Vielleicht sind es wir, die das erste Tor gegen Zug erzielen», schaut Gerhard Steiner schmunzelnd voraus.

Die Vereinsentwicklung des Damenhockeyclubs Lyss beurteilt Steiner als sehr positiv, zumal zum neu organisierten SC Lyss wieder mehr Nähe hergestellt werden konnte. «Dass wir bei den Spielen der ersten Mannschaft des SC Lyss die Donatorenbar führen, wird positiv wahrgenommen.» Auch zu andern Vereinen wie dem EHC Biel bestehen gute Verbindungen. «Wir bleiben aber vorläufig unabhängig», nimmt Gerhard Steiner allfälligen Spekulationen gleich die Brisanz weg.

Quelle: Carole Lauener - ajour.ch
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