19. Februar 2024 | Allgemein

Playoff-Qualifikation trotz Niederlage

Die Ausgangslage für das letzte Qualifikationsspiel war klar. Nachdem die Thurgau-Ladies ihr letztes Quali-Spiel am Samstag gegen die Frauen aus Zunzgen-Sissach verloren hatten, verblieb nur noch das andere Ostschweizerteam der Liga, die SC Rapperswil-Jona Lakers, als direkter Konkurrent der Seeländerinnen um die Playoff-Qualifikation. Diese müssten jedoch nicht nur 3 Verlustpunkte aufholen, sondern auch noch 30 Tore der Tordifferenz der gesamten Qualifikation. Da die Lysserinnen ihr Heimspiel gegen den heutigen Gegner EV Zug mit 1:24 verloren haben, also nicht so unwahrscheinlich, wie es die reinen Zahlen vermuten lassen.

Einblick in die Garderobe vor dem Spiel

Angesichts des übermächtigen Gegners aus Zug gab Coach Simon Baumann vor dem Spiel einen ungewöhnlichen Ratschlag: «Wenn Ihr einen Elefanten verspeisen müsst, schneidet ihn in kleine Stücke.» Das Team durfte sich also selbst erreichbare Ziele, Drittel für Drittel, neu setzen um diese nach Möglichkeit zu erreichen.
Im ersten Drittel war die Zielsetzung, in den ersten 5 Minuten kein Gegentor zu kassieren und insgesamt nicht mehr als 6 Gegentore zu erhalten. Nach einer imposanten Pre-Game-Show starteten die Lysserinnen vor gut 400 Zuschauenden hoch konzentriert in das Spiel. «Der Gegenrin möglichst keinen Raum zur Entfaltung ihres Kombinationsspiels lassen», war die Anordnung vom Coach. Es dauerte denn auch beinahe 7 Minuten, bis Gina Gfeller, die später als „Best Player“ auf Lysser Seite ausgezeichnet wurde, das erste Gegentor hinnehmen musste. 1-0 zugunsten der Lysserinnen war der Spielstand nach 20 Minuten im internen «Elefantenspiel»;  6-0 für die Zugerinnen auf der Anzeigetafel.

Beinahe fehlerloses Mitteldrittel

Die neue Zielsetzung für den zweiten Abschnitt lautete: «Nicht mehr als 5 Gegentore zu bekommen».

Gina Gfeller, die sich im ersten Drittel eine kleine Schnittwunde zugezogen hatte, wuchs über sich hinaus und hinderte die anrennenden Innerschweizerinnen mal für mal an einem Torerfolg. Als Alexandra Despont, die vor drei Wochen ihren 17. Geburtstag feiern konnte, mit ihrem ersten Treffer in der SWHL B sogar zum zwischenzeitlichen 8-1 traf, wurde die gesteckte Zielsetzung mit einem Drittelsresultat von «nur» 3-1 mehr als erreicht.

Schaulaufen der Qualifikations-Siegerinnen

Für das letzte Drittel setzte sich das Team das Ziel von maximal 4 Toren auf die Tordifferenz. Lara Stalder, die Nationalstürmerin, hatte etwas dagegen und trieb mit je 2 Toren und Assists ihre Mitspielerinnen in den letzten 20 Minuten an. Dass sie weltweit eine der besten Ihres Fachs ist, belegen ihre 129 (!) Skorerpunkte aus 18 Qualifikationsspielen deutlich. Mit 1-19 auf der Anzeigetafel, aber mit einem 2-1 Sieg im internen Spiel, traten die Lysserinnen den Nachhauseweg an. Die Ladies der SC Rapperswil-Jona Lakers starteten ihr Spiel fast gleichzeitig wie der Teambus der Seeländerinnen in Zug. Das andere Berner Team der Liga, die Brandis Junior Ladies, zeigten jedoch keine Blösse und besiegten die St. Gallerinnen mit 6-0.  GESCHAFFT! Mit der Playoff-Qualifikation wurde auch die Saisonzielsetzung, der Ligaerhalt, vorzeitig erreicht.

In den 1/4-Finals wartet erneut der übermächtige EV Zug. Als einziges Team, die den Innerschweizerinnen in beiden Spielen je 1 Gegentreffer eingeschenkt haben, dürfen die Lysser Frauen nochmals die Gastfreundschaft in Zug geniessen. Und wer weiss wie gross der Elefant dann sein wird. 😉

mit vereinten Kräften: Torhüterin Gina Gfeller mit Anja Bonassi wehren sich gegen eine Zugerin
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